Soldaten, Matrosen und Polizisten: die Erfordernis einer politischen Bewegung zur Rettung Kolumbiens
von Luis Alberto Villamarin Pulido, Oberst a.D.
Untersucher strategischer Angelegenheiten / Schriftsteller
Übersetzung: Annette Tessmann
Systematisch werden die fundamentalen Grundrechte der Militär- und Polizeiangehörigen sowie der aktiven Reservisten verletzt. Mit Amtshandlungen und Entscheidungen die soziale Sicherheit, Gesundheitsversorgung und Justiz garantieren sollten, scheinen dieser Rechte jedoch verneint zu werden. Und die Lösung besteht nicht darin mit verschränken Armen zuzusehen.
Verfassungsrechtlich dürfen die Streitkräfte nicht an der aktiven Politik teilnehmen noch beratend eingreifen. Das jedoch sollte die Ehepartner und weiteren Familienmitglieder nicht davon abhalten einen historischen Kreuzzug der aktiven Reserve zu unterstützen und alle Kolumbianer/innen zu involvieren, die der Unbeständigkeit und fehlenden Kohärenz der kolumbianischen Regierenden müde sind.
Die Beobachtungen sind offensichtlich. Wenn die Regierung mit Illoyalität und Geringschätzung gegenüber dem Militär, das sie beschützt, agiert, ist daraus zu schlussfolgern, dass sie auch für die restliche kolumbianische Bevölkerung weder Loyalität noch Besorgnis aufbringt. Daraus ergibt sich, Kolumbianer/innen aller Einzugsgebiete in die politische Bewegung zu integrieren und gemeinsame Ziele zu setzen.
Es besitzt Dringlichkeit. Um eine solide und dauerhafte politische Bewegung beizeiten zu gründen ist es notwendig, mehr als eine Million Reservisten und deren Familienangehörige und im Weiteren die Familienangehörigen der aktiven Armeeangehörigen zu sensibilisieren. Damit die Idee zwischen Freunden und Bekannten verbreitet wird, die, fernab von traditioneller Politik, daran interessiert sind bei der Rekonstruktion und Neuausrichtung Kolumbiens mitzuwirken.
Wenn zum Beispiel eine Million Reservisten und 2,5 Millionen Familienangehörige der Militärs, der Marine und Polizei sich entscheiden als potentielle Wähler zu sehen, würde die Bewegung nicht nur eine Mehrheit im Kongress erlangen, einen loyalen Verteidigungsminister aus den Reihen der aktiven Offiziere oder der Reserve finden und berufen, sondern – weshalb auch nicht? - ein höheres Ziel anstreben.
Die Aufgabe ist nicht leicht aber auch nicht unmöglich. Die Verhältnisse sind gegeben. Fallende Glaubwürdigkeit der Regierenden, manifestierte Illoyalität der Staatsfunktionäre gegenüber der Armee und der Polizei, Eingriff in die Besoldungsrechte der Uniformierten, äußerst schlechte Gesundheitsversorgung, Verlust des Militärrechtssprechung, Manipulation der Strafprozesse, Begünstigung der Terroristen in verschiedenen Aspekten und absurde Gerichtsurteile gegen Uniformierten.
Abhilfe dagegen verschafft die Gründung einer politischen Bewegung, geleitet von Menschen die Kolumbien lieben und niemand ist dafür besser geeignet als diejenigen, die das Land mit Waffen und unermüdlicher Arbeit verteidigt haben. Aber aus den gleichen Gründen von Unordnung und herrschender Ungleichheit im Land, stehen sie heute im Gegensatz zu ihrem Potenzial an Kenntnissen und Kapazitäten, in einer passiven Position.
Jedoch handelt es sich nicht um die Gründung einer politischen Bewegung der nationalen Einheit im geschlossenen Kreis von Uniformierten und Reservisten, sondern um ein historisches Projekt dem der Name Colombia Unida (Vereintes Kolumbien, Anm.d.Ü.) gut stehen würde, und das der Unterstützung des ganzen Landes bedarf. Umgeben von der Bastion der Streitkräfte, die an die Republik glauben und diese vor den ruinösen Aktionen der Feinde der Ordnung, der Aktionen der Korrupten und politischen Intriganten gerettet haben . Im weiteren Sinn reflektiert sich diese Unterstützung in der Festigung sämtlicher Institutionen und dem konsequenten Dienst des Staates für Sicherheit der Bevölkerung, für soziale Gerechtigkeit und die Entwicklung des Gemeinwesens.
Colombia Unidasucht den Zulauf von Experten aus allen Regierungsbereichen um in kollektiver Manier einen Regierungsplan auszuarbeiten der nachfolgende Grundprioritäten besitzt: Bildung auf allen Ebenen, hohe Inversion für wissenschaftliche und technologische Investitionen, qualitativer und quantitativer Ausbau der öffentlichen Gesundheitsversorgung, Instandsetzung und Ausbau der Infrastruktur von Straßen, Häfen, Flughäfen und Pläne für Verkehrsanbindungen um die sozialökonomische Entwicklung der gesamten Regionen zu entwickeln.
Aufgrund ihrer Professionalität, Disziplin, ihrem Arbeitseifer, der geopolitischen Ausrichtung und ihrem geostrategischen Charakter, gewahr der Bedürfnisse jeder einzelnen Region, können die Offiziere und Unteroffiziere der aktiven Reserve einen ambitionierten Entwicklungsplan gestalten. Dieser wird umrundet mit einem zivil-militärischen und zivil-polizeilichen Projekt in Ergänzung der Militäroperationen zur Friedenskonstruktion in den Zonen, die seit langem von der Präsenz des Drogenterrorismus betroffen sind.
Es handelt sich um eine konkrete Aufgabe. Die Bedingungen sind gegeben um sie voranzubringen. Es existiert ausreichend personelles Potenzial. Dazu gehört der Entwurf einer Philosophie; nationale, regionale und lokale Ziele; mittelfristigen Zielsetzungen; Stabilisierung der Handlungsstrategie; strikte ethische und moralische Pflichten des Militärs und somit das Projekt anzuschieben.
Das alles ist machbar, denn es existieren bereits personelle Kapazitäten. Die Arbeit aller Offiziere, Unteroffiziere und Polizisten der aktiven Reserve ist, die Idee unter den Kameraden in Umlauf zu bringen, bis erreicht ist, dass alle Kenntnis davon haben.
Gleichzeitig sind alle ehrlichen und arbeitsamen Personen eingeladen die für die Rekonstruktion Kolumbiens arbeiten möchten und die Familien der aktiven Armeeangehörigen dazu aufzurufen, Teil dieses Projektes zu werden und bei ständiger Interaktion mit den nationalen und regionalen Verbänden somit die Idee lebendig werden zu lassen.
Abschließend ist zu sagen, dass die erste Etappe in dem beschwerlichen Weg viele Menschen für das Projekt zu interessieren besteht. Die Annäherung und Integration von Personen um das Statut und die Normen zu verbreiten, Unterschriften zu sammeln, die Einschreibung der politischen Bewegung vorzunehmen, die Kandidaten für den Kongress auszuwählen, ohne dabei die Arbeit an dem spezifizierten Regierungsprogramm zu vernachlässigen.
Das ist die Dimension, die dieser Herausforderung darstellt.