von Luis Alberto Villamarin Pulido, Oberst a.D.
Untersucher strategischer Angelegenheiten / Schriftsteller
Übersetzung: Annette Tessmann
Ohne in messianische Spekulationen oder demagogische Vermutungen zu verfallen, die Umstände der aktuellen Führungskrise die Kolumbien gegenwärtig in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens konfrontiert, benötigen die Einbeziehung einer politischen Bewegung mit innerstaatlichen Zielsetzungen, ambitionierten Strategien und langfristigen Entwicklungsplänen.
Die jüngsten und gleichsam egozentrischen Ausführungen des Präsidenten des obersten Gerichtshofes im Interview mit Yamid Amat (Zeitung El Tiempo vom 28.08.2011) belegen dies eindeutig. Es steht fest, dass die hohen Richter mehr Interesse daran haben, ihre Pfründe und persönlichen Vorteile zu verteidigen als das Schicksal Kolumbiens. Ihre Position bezüglich der Harmonie zwischen den drei regierenden Kräften bezieht sich im Kern lediglich auf die Annehmlichkeiten der Elite, und nur dies wollen die illustren Richter mit samt ihrer Amtstracht und Privilegiertheit im Kern durchsetzen.
Zusammenfassend gesagt, sieht es so mit der Justiz eines Landes aus, wo für nahezu jeden Richter, der den Wunsch hat seine berufliche Entwicklung weiterzubringen, dessen Fürsprecher mehr Gewicht und Bedeutung als seine eigenen Fähigkeiten besitzt, genau wie es auch in anderen Institutionen des Staates aussieht, wo Politpoker und Korruption Einzug gehalten haben.
Als Beispiel dient das pittoreske Bild der politischen Landschaft Bogotás, wo ungeachtet ihrer katastrophalen Handlungen, Mockus, Peñalosa und Garzón sich für das Bürgermeisteramt der Hauptstadt zur Wahl gestellt haben.
Aus dem gleichen Grund wähnt sich Vargas Lleras bereits als nächster Präsident und Santos spielt mit dem Gedanken der Wiederwahl. Das Schlimme daran ist, dass niemand von ihnen den Kernpunkt aufgreift, wie Alvaro Gomez es bezeichnet hat. Weder ein kohärenter Plan noch die Aufrechterhaltung einer umfassenden sozialpolitischen Entwicklung mit innerer Sicherheit und starker Landesverteidigung.
Das Phänomen besitzt Selbstverständnis. In den Ausbildungsstätten und auch im normalen Leben Kolumbiens gibt es viele Personen, die, weit ab von den politischen Kämpfen, ausgerüstet sind mit persönlichen und professionellen Fähigkeiten um Kolumbien auf nationalen, regionalen und bezirklicher Ebene zu regieren. Würden deren Talente für das Wohl des Landes genutzt werden, herrschte hier eine andere Situation.
Während Offiziere, Unteroffiziere, Polizisten und Berufssoldaten zwei oder auch drei Dekaden ihres Lebens dem Dienst am Vaterland widmen, die ländlichen Gegenden absichern, aus erster Hand die Bedürfnisse der einfachen Menschen kennen, landen bei ihrem Rücktritt deren Kenntnisse und Erfahren daheim und später werden diese mit ins Grab genommen, alles aufgrund fehlender Organisation und fehlendem Vorstellungsvermögen der Führung. Das festigt zwar die Macht die Politiker, lässt sie jedoch ohne wirkliche Opposition.
Bis zum heutigen Tag hat die Nation diese Fülle an Erfahrungen verloren, notwendig um das ins Schwimmen gelangte Land aus der Mittelmäßigkeit zu erheben, in die sie gebracht wurden durch Personen wie den Lleras, Lopez, Turbays, Sampers, Gómez, Galáns, Gavirias, Pastranas, Penalosas, den Kommunisten, Drogenhändlern und generell den ganzen korrupten und politischen Pokerspielern, einschließlich einiger Namhafter, die aufgrund ihrer Loyalität gegenüber der Verfassung und Kolumbiens, die Öffentlichen Streitkräfte unterstützt und verteidigt haben.
Der Moment ist entscheidend und eröffnet ein Spektrum an unzähligen Möglichkeiten für diejenigen, die ein neues Kolumbien schaffen wollen, ohne kommunistischen Terrorismus, ohne Korruption, ohne traditionelle Politikwirtschafterei, ohne Verbrecher in Nadelstreifen. Es ist ein günstiger Zeitpunkt für befähigte Akademiker, Militär- und Polizeiangehörige im Ruhestand, kommunale Führungspersonen die weitab von der räuberischen Politikwirtschaft sind und jungen Studenten mit Berufung zum Dienst an der Gesellschaft, sich in eine neue lebendige Politik zu integrieren, die sich in nationalen Zielsetzungen und definierten strategischen Zielen begründet.
Es werden hochwertige und effiziente Infrastruktur benötigt. Nicht Wege von schlechter Qualität als Denkmal der Korruption. Kein Transmilenio (Bussysem Bogotás, Anm.d.Ü.) der Einzelne reich macht, jedoch die Finanzen Bogotás ausbluten lässt; weder Flughäfen für den kleinen Mann noch unbrauchbare Häfen oder Seewege.
Wenn Rom seinen Glanz über viele Wege erreichte und die Vereinigten Staaten von Amerika die Wirtschafts- und Handelsökonomie in der ganzen Welt mit Autobahnen und Eisenbahnstrecken transformiert haben, die zudem den internen Konsum aktivierten, ist es offensichtlich zu schlussfolgern , dass es ein großer Schritt ist um neue Möglichkeiten zu eröffnen für das Wohl der Kolumbianer auf sozialer, ökonomischer und politischer Ebene.
Und selbstverständlich muss der Staat gleichzeitig auf kontinuierliche Weise in qualifizierte Bildung, Wissenschaftsforschung, Sozialsysteme, Wohnungsversorgung und Gesundheitswesen investieren, ohne auch nur eine Sekunde die Stärkung der Nationalverteidigung aus den Augen zu verlieren. Denn auch wenn Chavez Krebs hat, werden Correa, Lula, Dilma und die anderen Verbündeten der Farc weiter damit fortfahren den gewaltigen Kommunismus ins Land zu schleusen und die immerwährenden Korrupten bleiben dabei, sich an ihre Macht zu klammern, mit der sie ihre Pfründe erworben haben und die sie als ihr zustehendes Erbe ansehen.
Mit dieser Kolumne bitten wir inständig die patriotischen Kolumbianer die fernab sind von der Politikwirtschafterei, die Militärangehörigen und Polizisten in der aktiven Reserve, die Familien der Angehörigen der bewaffneten Organe, die Ausbilder, Hausfrauen, Universitätsstudenten, dass wir den äußerst schlechten kolumbianische politischen Gepflogenheiten einen radikale Wendung geben, inklusive der chronischen terroristischen Subversion, die Bestandteil dieser herzzerreißenden wilden Landschaft ist. Dass wir alle eine überparteiliche politische Bewegung gründen, die in ein Vereintes Kolumbien (Colombia Unida) zusammenläuft, und damit befasst ist, das nationale Schicksal zum Guten zu wenden.
Keine weiteren korrupten Politiker mehr die sich wie Platzhalter der Präsidentschaft aufführen, keine weitere Vetternwirtschaft mehr in den hohen Tribunalen, keine Korrupten mehr in den öffentlichen Ämtern, kein kommunistischer Drogenterror mehr, kein komplizenhaftes Schweigen mehr und keine Gleichgültigkeit mehr gegenüber den Kolumbianern die ein ehrenwertes Land für ihre Nachfahren wollen. Denken wir im Großen und handeln konsequent. Kolumbien sollte ein Modell für ganz Lateinamerika sein.